Ausgabe Dezember 2001


Webdesign


Einführung
Eine Homepage zu haben, dient nicht nur der Selbstdarstellung, sondern ist eine Notwendigkeit um vernünftige Emailadressen vorweisen zu können.

Wer eine Firma nicht kennt, orientiert sich zunächst einmal unter der angegebenen Internetadresse mit wem er es zu tun hat. Die Selbstdarstellung nach Außen aber auch die nach Innen bezeichnet man als "Corporate Identity" und diese soll sowohl den Mitarbeitern als auch den Außenstehenden (positiv) vermittelt werden. Dies ist viel wichtiger als nur Produkte darzustellen. Warum betonen wir das? Für die Erstellung der Webseiten wird meist eine Werbeagentur beauftragt. Der Auftraggeber entläßt sich damit selbst aus der Verantwortung. Dies ist jedoch falsch, denn niemand außer er selbst kann wissen wie man gesehen und beurteilt werden will. Im Internet finden sich jede Menge bunter Webseiten die unbrauchbar sind obwohl sie von "Profis" erstellt wurden.

Beim Erstellen von Webseiten gibt es bestimmte Anforderungen, welche sich oft gegenseitig ausschließen:

  1. Suchmaschinentauglichkeit der Webseiten
  2. sauberer Bildaufbau und schnelle Ladezeiten.
  3. Übersichtlichkeit
  4. funktionsfähig auf allen Browsern und allen Betriebssystemen bei allen Bildschirmauflösungen
  5. last-not-least: ansprechendes Design

Die Reihenfolge ist bewußt so gewählt, weil ...

  • Webseiten, die nicht in den Suchmaschinen zu finden sind, schlicht nicht exisitieren und ohne Besucher braucht man sich über die restlichen Punkte keine Gedanken zu machen.
  • Wenn die Seite gut gelistet ist, der Seitenaufbau aber zu langsam ist, klickt der Surfer das Fenster wieder zu, bevor er die Seite gesehen hat.
  • Einer unübersichtlichen Homepage hilft das beste Design der Welt nicht. Wenn der Besucher nicht bekommt, was er sucht, ist er ganz schnell wieder weg.
  • Suchmaschinentaugliche Webseiten sind Seiten mit Text. Die "Keywords" müssen in ausreichender Anzahl auf den Seiten verteilt sein, möglichst auch in den abgehenden Links vorkommen.
  • Schnelle Ladezeiten erreicht man durch den Verzicht auf Grafiken und Bilder. Flash und aufwendige Java-Scripts können eine Seite ebenfalls unnötig langsam machen.

Design
Pixelgenaue Webseiten sind starr, d. h. sie passen sich nicht der Fenstergröße an. Besucher, die eine höhere Auflösung benutzen als die Breite, für die diese Webseiten gemacht wurden, bekommen auf diese Weise das Fenster nicht ausfüllt. Das ist nicht schön, aber noch keine Katastrophe. Besucher hingegen, deren Bildschirmauflösung geringer ist, müssen die Seite nicht nur vertikal, sondern auch horizontal scrollen. Das ist für den Besucher ausgesprochen nervtötend.

Nun kann man zwar versuchen, nur einen Teil der Seite pixelgenau und den Rest variabel zu erstellen. Ärgerlicherweise interpretieren aber alle Browser den Quelltext ein bißchen anders, ältere Versionen halten sich z. B. nicht zwangsläufig an die vorgegebenen Tabellenbreiten, daher muß man jede Seite testen.

Nicht zuletzt entsteht noch die Schwierigkeit, daß man mit moderneren Formen von html/css zwar aus einem riesigen Pool schöpfen kann, die meisten Browser diese Befehle aber nur fehlerhaft oder gar nicht interpretieren. Will man die Lesbarkeit von Webseiten unter allen Umständen garantieren, so ist man gezwungen, sich auf den Teil der html-Befehle zu beschränken, die wirklich von allen Browsern verstanden werden.

Alle Anforderungen unter einen Hut zu bekommen ist schlichtweg unmöglich. Webseiten muss man wie Gebrauchsgegenstände verstehen: erfüllt eine Seite ihren Zweck nicht mehr muss sie erneuert werden. Ziel einer Webseite sollte deren kommerzieller Erfolg sein. Daraus folgt, das Design darf die zuvor genannten Punkte (1 bis 4) nicht beeinträchtigen.

Nun sollte man ja eigentlich mit Kunden nicht diskutieren, der Kunde hat immer recht und ist oft nur zufrieden wenn man ihm schön redet. Im Interesse unserer Kunden tun wir das aber trotzdem. Wenn wir uns auf designtechnische Spielereien einlassen, die dem Ranking oder der Benutzbarkeit schaden, dann kostet Sie das Ihr Geld und uns unseren Ruf!

Frames
Frames unterteilen das Browserfenster in mehrere Teile, in die unabhängige Seiten geladen werden. Seit es diese Technik gibt streiten sich die Geister über deren Sinn oder Unsinn.

Vorteile von Frames:

  • Die Navigation ist einheitlich und immer an der selben Stelle, d. h. sie verschwindet beim Scrollen der Seite nicht.
  • Es muß immer nur ein Teil der Seiten nachgeladen werden.

Nachteile von Frames:

  • Suchmaschinen indexieren selten das ganze Frame-Set, sonder meistens nur die Unterseiten. Klickt der Besucher auf so eine Seite als Ergebnis einer Suche, fehlt ihm die komplette Navigation.
  • Die Suchmaschinenpositionen hängen bei allen wichtigen Suchmaschinen von den verweisenden Links ab. Bei bei der Verwendung von Frames ist die Navigation nur ein einziges mal auf der entsprechenden Seite vorhanden. Daher bekommt jede Seite der Präsenz nur einen einzigen Link.
  • Die Unterseiten werden von den Suchmaschinen nicht gut bewertet, daher ist der Backlink auf die Hauptseite nichts wert.
  • Der Surfer kann eine Unterseite nicht direkt drucken, abspeichern oder bookmarken
  • Es ist nicht möglich, Unterseiten einer Präsenz direkt anzulinken.

Aus unserer Sicht muß den beiden ersten Punkte viel Aufmerksamkeit geschenkt werden für eine suchmaschinentaugliche Präsenz.

Flash-Intros
Ein beliebter Aufbau einer Internetpräsenz beginnt mit einer schicken Flash-Animation, anschließend wird ein Frameset geladen. Zu den Framesets haben wir bereits etwas gesagt. Flash-Intros sind aus verschiedenen Gründen ebenfalls kontraproduktiv. Der überwiegende Teil der Besucher surft nicht mit Highspeed-DSL. Viele Gegenden werden von der Telekom nicht einmal mit dieser Technik versorgt. Mit einem Flash-Intro belasten Sie die Online-Zeit Ihres Besuchers. Warum soll er Ihnen vertrauen, wenn sie großzügig mit seiner Zeit und seinen Onlinekosten umgehen. Service ist anders. Die meisten werden sich für Ihr Intro sicherlich nicht interessieren, spätestens dann nicht, wenn sie zum wiederholten Mal auf Ihre Homepage kommen. Abgesehen davon landen die Besucher, die Ihre Site über eine Suchmaschine gefunden haben, in den allerwenigsten Fällen auf der Startseite. Dort steht nämlich außer dem Flash-Intro im Allgemeinen nichts. Die Seite ist aus Suchmaschinensicht inhaltsfrei und wird deswegen kaum gut gelistet werden. Es gibt Anwendungen, bei denen ist eine Flash-Animation ein hervorragendes Werkzeug um bewegte Inhalte zu vermitteln. Intros gehören nicht dazu.

Musik
Wenn Musik der Inhalt der Seite sein soll (z. B. Internetradio), dann ist die Einbindung von Musik unumgänglich. In allen anderen Fällen hat unangeforderte Musik auf einer professionellen Webseite nichts verloren.

Exit-Popups
Exit-Popups verstoßen gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) und sind schon daher kein Thema. Gelegentlich stößt man noch auf Seiten für Webmaster, die als Marketingstrategie Exit-Popups vorschlagen, z. B. um den hauseigenen Newsletter zu empfehlen. Das Landgericht Düsseldorf entschied (LG Düsseldorf, Az.: 2a O 186/02), dass die Verwendung solcher Popups gegen die guten Sitten des Wettbewerbs und damit gegen § 1 des UWG verstößt. Solche Exit-Popups, vor allem dann, wenn sie in Reihe geschaltet sind, hindern den Benutzer daran, die Internetpräsenz eines Anbieters zu verlassen. Dies verstoße gegen die Interessen des Surfers, daher handele es sich um eine unzumutbare Belästigung.

Hosting
Zum Schluß noch ein paar Tipps zum Hosting, schließlich muß die programmierte Homepage auch auf Ihrem Webhost funktionieren. Mittlerweile gibt es eine schier unübersehbare Flut an Webhostern. Sämtliche Dienstleister bieten Pakete in allen Preislagen an. Wo die Tücken im einzelnen liegen, welche Leistungen man gerne noch hätte oder u. U. anders hätte, stellt sich meist erst später heraus. Den Aufwand den man betreiben muß, hängt von der Anzahl der zu hostenden Seiten und den programmierten Features ab. Die meisten Websites kommen gut mit 20 - 30 MByte aus und diese Kapazität wird heutzutage selbst von Billiganbieter bereitgestellt. Freie (eigene) CGIs sind jedoch ein Muß, daher wird dieses Kriterium von den Billighostern gerne mit Begriffen wie "Basic-CGIs" oder Ähnlichem verschleiert, was einem aber nichts nützt wenn man interaktive Seiten programmieren möchte. Ein wichtiges KO-Kriterium ist auch der erlaubte Traffic in GByte. Jedes MByte über das erlaubte Limit hinaus muß nachbezahlt werden, daher ist es sinnvoll wenn man ausreichend Reserven hat.

 

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